Gin Love
Du bist auf der Suche nach dem GIN des Lebens?
Aber was ist eigentlich ein Gin im Allgemeinen und wie unterscheiden sich die einzelnen Sorten?
Dieses versuche ich dir hier zu erklären, damit du deine Gin Liebe finden kannst.
Gin ist ein Wacholderschnaps, genau gesagt eine mit Wacholder aromatisierte Spirituose. Es wird ein Basisalkohol mit den ätherischen Ölen der Wacholderbeeren aromatisiert, dadurch habt ihr den unverwechselbaren Duft von Kiefern, Lavendel, Zitrus und Heidekraut in der Nase.
Hier einmal der Auszug aus dem EU-Recht:
Gin
a) Gin ist eine Spirituose mit Wacholder, die durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit Wacholderbeeren (Juniperus communis L.) hergestellt wird.
b) Der Mindestalkoholgehalt von Gin beträgt 37,5 % vol.
c) Bei der Herstellung von Gin dürfen nur Aromastoffe oder Aromaextrakte oder beides verwendet werden, wobei der Geschmack nach Wacholder vorherrschend bleiben muss.
d) Die Bezeichnung „Gin“ darf durch den Begriff „dry“ ergänzt werden, wenn der Gehalt der Spirituose an zugesetzten süßenden Erzeugnissen nicht mehr als 0,1 g süßenden Erzeugnissen je Liter des Fertigerzeugnisses, ausgedrückt als Invertzucker, beträgt.
Das klingt doch einfach, aber beim genauen betrachten erkennen wir eine große Vielfalt und viele Varianten in der Herstellung, Geschmack und Zutaten. Alleine die unterschiedlichen Rohstoffe für den Basisalkohol haben Einfluss auf den Charakter und Geschmack des Gins. Er kann zum Beispiel aus Weizen, Gerste, Roggen, Mais, Melasse, Trauben oder Kartoffeln hergestellt werden.
Okay, aber warum schmecken die Gins so unterschiedlich?
Die Hersteller dürfen Aromastoffe natürlichen oder naturidentischen Ursprungs nehmen, diese können frisch, getrocknet oder künstlich sein. Sie werden Botanicals genannt und durch deren Zugabe steht eine riesige Aromenauswahl zur Verfügung. Die Menge an Früchten, Gemüse, Wurzeln, Kräutern, Blumen, Holz oder sogar Algen ist riesig und durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen auch der Geschmack der unterschiedlichen Gins.
Wie kommt denn der Geschmack jetzt in den Gin?
Es gibt unterschiedliche Verfahren, das am meisten genutzte ist das Einlegen der Botanicals in Basisalkohol und Wasser, dies nennt man Mazeration, dabei werden die Aromen extrahiert.
Eine andere Variante, die häufig genutzt wird, ist die Perkolation, dabei tropft der Basisalkohol durch die Botanicals. Manchmal wird dieser Vorgang auch öfters wiederholt oder durch Wärme beeinflusst. Manche Hersteller kombinieren beides, mal vor der Destillation oder erst danach.
Es gibt auch noch einige andere Verfahren, die den Geschmack des Gins beeinflussen und dadurch entstehen die verschiedenen Stiele des Gins.
Der wohl bekannteste ist der Dry Gin.
Bei einem Dry Gin muss die Wacholdernote im Vordergrund stehen, er muss mindestens zweimal destilliert werden und einen Alkoholgehalt von Minimum 37,5%vol. haben. Auch die Menge von Invertzucker ist auf 0,1g pro Liter rechtlich geregelt.
Ansonsten hat der Hersteller die freie Wahl welche Botanicals er verwendet. Häufig werden dem Dry Gin Zitrus und bittere Aromen beigefügt um den trockenen Charakter zu unterstreichen. Dabei spielt es keine Rolle, ob natürliche oder künstliche Aromen verwendet werden.
Was ist der Unterschied zwischen dem Dry Gin und dem London Dry Gin?
Ist es einfach ein Dry Gin, der aus London kommt?
Nein, denn das Wort „London“ beschreibt nicht die Herkunft, sondern die Herstellung. Diese ist noch strenger geregelt als beim Dry Gin. Der Basisalkohol darf höchstens ein Methanol Gehalt von 5g/hl aufweisen und es dürfen nur natürliche und pflanzliche Aromastoffe verwendet werden. Nach der letzten Destillation muss er einen Mindestalkoholgehalt von 70%vol. haben und es dürfen keine Aromen mehr hinzugefügt werden. Außerdem sind keine Farbstoffe oder Süßungsmittel erlaubt. Er darf nur noch mit Wasser auf Trinkstärke reduziert werden. Genauso wie bei jedem anderen Gin beträgt der Alkoholgehalt mindestens 37,5%vol..
Meine persönliche Gin Love ist der New Western Gin.
Er hat für mich eine besondere Aromen Vielfalt, da der Wacholder nicht zwingend im Vordergrund stehen muss. Meistens werden viele Botanicals verwendet und er wird öfter destilliert. Einen typischen Geschmack suchst du dabei vergebens, das macht es so spannend einen New Western Gin zu genießen und die unterschiedlichen Aromen heraus zu schmecken.
Es gibt noch einige Gin Sorten mehr die ich dir kurz und knapp hier vorstelle.
Die älteste Sorte ist der Old Tom Gin, ein sehr süßer Gin der mit Zucker oder Sirup versetzt wird.
Sloe Gin ist eigentlich ein Schlehen-Likör. Er hat einen Alkoholgehalt von 15-30% und darum rechtlich kein Gin. Er wird auf Gin-Basis hergestellt.
Beim Plymouth Gin ist die Herstellung auf die englische Stadt Plymouth beschränkt.
Auch beim Vilnius Gin ist die Herstellung geographisch auf die litauische Stadt Vilnius beschränkt.
Eine neue Variante ist der Reserve/Barrel Aged Gin, dieser wird auf unbestimmte Zeit in Holzfässern gelagert.
Es kommen fast täglich neue Gins auf den Markt, die Vielfalt ist riesig. Wie sollst du da deine Gin Love finden?
Unsere Empfehlung für Dich
Probieren, schmecken und so deine Gin Liebe finden.
Einfach mal beim nächsten Besuch in deiner Lieblings Bar fragen, was für Gin sie anbieten und einen bestellen. Es kann ein alter Klassiker sein oder ein neuer Rebell. Sie haben alle ihre Liebhaber, Vorzüge und Daseinsberechtigungen.
Wenn möglich mach ein Foto der Flasche und eine kurze Notiz wie er dir geschmeckt hat, auch was nicht, das hilft dir und deinem Händler beim Eingrenzen und der Beratung.