Bourbon Cask
Wissenswertes über Bourbon Cask
Ein "Bourbon Cask" (oder Bourbon-Fass) bezieht sich auf ein Fass, das ursprünglich zur Reifung von Bourbon-Whiskey verwendet wurde und anschließend für die Reifung anderer Whiskys, insbesondere Scotch Whisky, wiederverwendet wird. Diese Fässer spielen eine wesentliche Rolle bei der Geschmacksentwicklung des Whiskys. Hier sind einige wichtige Aspekte, die man über Bourbon Casks wissen sollte:
Herkunft und Eigenschaften
Bourbon-Whiskey muss laut US-amerikanischem Gesetz in neuen, ausgekohlten Eichenfässern gereift werden. Diese Fässer bestehen in der Regel aus amerikanischer Weißeiche (Quercus alba). Nachdem der Bourbon seine vorgeschriebene Reifezeit in diesen Fässern verbracht hat, werden die Fässer oft an andere Whiskyproduzenten verkauft, insbesondere nach Schottland und Irland.
Einfluss auf den Geschmack
Bourbon Casks haben bereits eine intensive Interaktion mit dem Bourbon hinter sich und tragen daher spezifische Aromen und Geschmacksnoten zum Whisky bei:
- Vanille: Eine der markantesten Noten, die von Bourbon Casks stammt, ist Vanille. Dies liegt an den hohen Konzentrationen von Vanillin im Holz.
- Karamell: Durch die Auskohlung des Fasses entstehen süße Karamellnoten.
- Kokosnuss: Ein weiteres typisches Aroma, das häufig mit Bourbon Casks in Verbindung gebracht wird.
- Gewürze: Noten von Zimt, Muskatnuss und anderen Gewürzen können ebenfalls auftreten.
Verwendung in der Whiskyindustrie
Bourbon Casks sind besonders in der schottischen und irischen Whiskyindustrie weit verbreitet:
- Scotch Whisky: Viele schottische Brennereien verwenden gebrauchte Bourbonfässer zur Reifung ihres Whiskys. Diese Fässer verleihen dem Scotch subtile süße und vanillige Noten sowie eine gewisse Komplexität.
- Irish Whiskey: Auch irische Brennereien nutzen häufig Bourbon Casks für die Reifung ihres Whiskeys, was zu ähnlichen Geschmacksprofilen führt.
Herstellung der Fässer
Die Herstellung von Bourbonfässern ist ein handwerklicher Prozess:
- Holzauswahl: Das Holz wird sorgfältig ausgewählt und zugeschnitten.
- Trocknung: Das Holz wird entweder luftgetrocknet oder künstlich getrocknet, um die Feuchtigkeit zu reduzieren.
- Zusammenbau: Die Dauben (Holzplanken) werden zusammengefügt und mit Metallreifen fixiert.
- Ausbrennen (Charring): Die Innenseite des Fasses wird ausgekohlt, um eine Kohleschicht zu erzeugen. Dieser Prozess trägt zur Entwicklung komplexer Aromen bei.
Nachhaltigkeit
Die Wiederverwendung von Bourbonfässern ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Anstatt neue Fässer herzustellen, werden gebrauchte Fässer recycelt und weiterverwendet, was Ressourcen schont und Abfall reduziert.
Vergleich mit Sherry Casks
Im Vergleich zu Sherryfässern (die ebenfalls häufig für die Reifung von Whisky verwendet werden), verleihen Bourbon Casks dem Whisky tendenziell süßere und vanillige Noten. Sherryfässer hingegen neigen dazu, reichhaltigere Fruchtaromen wie Rosinen, Nüsse und Gewürze beizutragen.
Beispiele für bekannte Whiskys aus Bourbon Casks
Es gibt viele bekannte Whiskys auf dem Markt, die in Bourbonfässern gereift sind:
- Glenlivet 12 Year Old: Ein klassischer Speyside-Whisky mit subtilen Vanille- und Fruchtnoten.
- Redbreast 12 Year Old: Ein irischer Single Pot Still Whiskey mit einer reichen Mischung aus Frucht-, Gewürz- und Vanillenoten.
- Ardbeg 10 Year Old: Ein stark getorfter Islay-Whisky mit einer Kombination aus Rauch-, Vanille- und Zitrusnoten.
Fazit
Bourbon Casks spielen eine zentrale Rolle in der Welt des Whiskys und beeinflussen maßgeblich dessen Geschmack und Aroma. Sie bieten eine breite Palette an Geschmacksprofilen – von süßen Vanillenoten bis hin zu komplexen Gewürzaromen – die sowohl Kenner als auch Neulinge begeistern können. Die Wiederverwendung dieser Fässer ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit bei. Ob für Scotch oder Irish Whiskey – Bourbon Casks sind ein unverzichtbares Element in der Kunst der Whiskyherstellung.
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