Sherry Cask

Wissenswertes über Sherry Cask

Ein "Sherry Cask" bezieht sich auf ein Fass, das ursprünglich zur Reifung von Sherry verwendet wurde und anschließend für die Reifung oder das Finish von Whisky genutzt wird. Sherry ist ein angereicherter Wein aus der Region Jerez in Spanien, der in verschiedenen Stilen produziert wird, darunter Fino, Amontillado, Oloroso und Pedro Ximénez. Die Fässer, in denen Sherry gereift ist, können dem Whisky einzigartige Aromen und Geschmacksnoten verleihen. Hier sind einige wichtige Aspekte über Sherry Casks im Zusammenhang mit Whisky:

Herkunft und Eigenschaften

Sherry: Ein vielseitiger angereicherter Wein aus Spanien, bekannt für seine Vielfalt an Geschmacksprofilen von trocken bis süß.

Fassarten: Sherryfässer sind typischerweise aus spanischer Eiche gefertigt und variieren in Größe und Alter. Sie werden oft als "Butts" bezeichnet und haben ein Volumen von etwa 500 Litern.

Einfluss auf den Geschmack

Sherry Casks können dem Whisky spezifische Aromen und Geschmacksnoten verleihen:

  • Fruchtige Noten: Getrocknete Früchte wie Rosinen, Feigen oder Datteln.
  • Nussigkeit: Noten von Mandeln oder Walnüssen.
  • Gewürze: Zimt, Muskatnuss oder Nelken.
  • Süße: Eine ausgeprägte Süße, besonders bei Fässern von süßeren Sherrys wie Pedro Ximénez.

Unterschiede zwischen den Sherry-Stilen

Die Art des Sherrys, der zuvor im Fass war, beeinflusst die Aromen des Whiskys erheblich:

  • Fino: Trockener Stil mit subtileren Aromen; kann dem Whisky leichte florale und nussige Noten verleihen.
  • Amontillado: Ein mitteltrockener Stil mit komplexeren Aromen; bringt nussige und würzige Noten hervor.
  • Oloroso: Ein reicherer Stil mit intensiven Aromen; verleiht dem Whisky tiefe Noten von Trockenfrüchten und Gewürzen.
  • Pedro Ximénez (PX): Sehr süßer Stil; sorgt für intensive Süße und Noten von Rosinen und Schokolade im Whisky.

Verwendung in der Whiskyindustrie

Die Verwendung von Sherry Casks zur Reifung oder zum Finish von Whisky ist weit verbreitet:

  • Finish: Häufig wird ein Whisky zunächst in traditionellen Eichenfässern gereift und erhält dann ein "Finish" in einem Sherry Cask. Dies bedeutet, dass der Whisky für eine bestimmte Zeit (oft mehrere Monate bis zu einem Jahr) in das Sherry-Fass umgefüllt wird.
  • Vollständige Reifung: Einige Whiskys werden während ihrer gesamten Reifezeit in Sherryfässern gelagert.

Herstellung der Fässer

Die Herstellung von Fässern für Sherry ähnelt der Herstellung anderer Eichenfässer:

  1. Holzauswahl: Das Holz wird sorgfältig ausgewählt und zugeschnitten.
  2. Trocknung: Das Holz wird entweder luftgetrocknet oder künstlich getrocknet.
  3. Zusammenbau: Die Dauben werden zusammengefügt und mit Metallreifen fixiert.
  4. Toasting/Ausbrennen (Charring): Die Innenseite des Fasses kann getoastet werden, um eine Kohleschicht zu erzeugen.

Nachhaltigkeit

Die Wiederverwendung von Sherryfässern ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoll. Anstatt neue Fässer herzustellen, werden gebrauchte Fässer recycelt und weiterverwendet.

Vergleich mit anderen Fassarten

Im Vergleich zu Bourbon-, Port-, Rum- oder Weinfässern verleihen Sherry Casks dem Whisky tendenziell reichhaltigere Fruchtaromen sowie nussige und würzige Noten. Diese Fässer bieten eine Möglichkeit zur Verfeinerung des Whiskys durch die Hinzufügung komplexer Geschmacksprofile.

Fazit

Sherry Casks bieten eine spannende Möglichkeit zur Verfeinerung von Whisky durch die Hinzufügung einzigartiger fruchtiger, nussiger und würziger Aromen. Sie sind eine der beliebtesten Fassarten in der Whiskyindustrie aufgrund ihrer Fähigkeit, dem Whisky zusätzliche Komplexität und Tiefe zu verleihen. Ob als Hauptreifungsfass oder für ein spezielles Finish – Sherry Casks bieten vielfältige Möglichkeiten für innovative Whiskykreationen.

Beispiele für bekannte Whiskys aus Sherry Casks

Viele Brennereien weltweit nutzen diese Technik. Einige schottische Single Malts sind bekannt für ihre Verwendung von Oloroso oder PX-Sherry-Cask Finishes. Auch irische Whiskeys experimentieren zunehmend mit dieser Methode.

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