Rum

Herkunft und Geschichte

Die Ursprünge des Rums lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen, als Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen in der Karibik entdeckten, dass Melasse fermentiert werden konnte. Die ersten dokumentierten Destillationen fanden auf Barbados statt. Der Rumhandel florierte schnell und wurde zu einem wichtigen Bestandteil des Dreieckshandels zwischen Europa, Afrika und Amerika.

Herstellungsverfahren

Die Herstellung von Rum variiert je nach Region und Tradition, aber im Allgemeinen umfasst sie die folgenden Schritte:

1. Fermentation: Zuckerrohrsaft oder Melasse wird mit Wasser und Hefe vermischt, um den Fermentationsprozess zu starten. Dieser Prozess kann je nach gewünschtem Endprodukt einige Tage bis mehrere Wochen dauern.
2. Destillation: Nach der Fermentation wird die Flüssigkeit destilliert, um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Dies geschieht entweder in Pot Stills (Brennblasen) oder Column Stills (Säulenbrennereien). Pot Stills erzeugen tendenziell schwerere, aromatischere Rums, während Column Stills leichtere, reinere Produkte hervorbringen.
3. Reifung: Der destillierte Rum wird in Fässern gelagert, oft aus Eichenholz, um zu reifen. Die Reifungsdauer kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahrzehnten reichen. Während dieser Zeit nimmt der Rum Aromen aus dem Holz auf und entwickelt komplexere Geschmacksprofile.
4. Blending und Abfüllung: Viele Rumsorten sind Mischungen aus verschiedenen Chargen und Jahrgängen, um ein konsistentes Produkt zu gewährleisten. Nach dem Blending wird der Rum gefiltert und abgefüllt.

Regionale Unterschiede

Karibik
- Jamaika: Jamaikanischer Rum ist bekannt für seine kräftigen Aromen und seinen intensiven Geschmack. Dies liegt an der Verwendung von Pot Stills und einer längeren Fermentationszeit.
- Barbados: Hier findet man eine Balance zwischen leichteren und schwereren Rumsorten. Marken wie Mount Gay sind weltweit bekannt.
- Puerto Rico: Puerto-ricanischer Rum ist oft leichter und milder im Geschmack, was ihn ideal für Cocktails macht. Bacardi ist eine der bekanntesten Marken.

Südamerika
- Venezuela: Venezolanische Rums sind oft süßer und reichhaltiger aufgrund der Verwendung von Melasse und einer längeren Reifung in tropischem Klima.
- Guyana: Guyana produziert einige der schwersten Rumsorten der Welt, oft mit einem hohen Anteil an "Demerara" Zuckerrohrmelasse.

Mittelamerika
- Guatemala: Guatemaltekischer Rum wie Zacapa ist bekannt für seine Süße und Komplexität, oft durch die Verwendung eines Solera-Reifungssystems erreicht.
- Nicaragua: Nicaraguanische Rums sind ebenfalls für ihre Qualität bekannt, oft mit einem ausgewogenen Geschmacksprofil.

Fazit

Rum ist ein vielseitiges Getränk mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Herstellungsverfahren. Jede Region bringt ihre eigenen einzigartigen Techniken und Geschmacksprofile ein, was Rum zu einem faszinierenden Thema für Genießer macht. Ob pur genossen oder als Basis für Cocktails – die Welt des Rums bietet für jeden Geschmack etwas Passendes.